

Anfang Mai fand das erste SYMworking Frühstück des Hypozentrums R3 in Bonn statt. Ein elitärer Kreis der Bonner Wirtschaft, bestehend aus Vertretern von BDU (Bundesverband deutscher Unternehmensberater e.V.), BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschland e.V.), Senat der Wirtschaft e.V. sowie hochkarätigen Unternehmen und Startups kam in den Räumlichkeiten des Hypozentrums am Bonner Bogen zusammen. Unter dem Motto: “ Eat what you kill vs. Bezahlung nach Bedarf“ wurde gemeinsam über das Thema „zukunftsfähige Lohn – und Gehaltsmodelle“ diskutiert und in geselliger Runde gefrühstückt.
Zu Beginn der Veranstaltung schilderte Michael Schwienbacher von der Schwienbacher Gruppe in einem Impulsvortrag am Beispiel der Unternehmensgruppe, vor welchen Herausforderungen Unternehmen heute im Bereich der Lohn – und Gehaltsmodelle stehen.
Bei einigen Mandanten wurden in den letzten Jahren als Reaktion auf die Megatrends New Work, Community-Bildung, Globalisierung und Digitalisierung bereits erfolgreich neuartige Lohnmodelle umgesetzt. Während es sich in Unternehmen mit weniger komplexen Tätigkeitsfeldern für die einzelnen Mitarbeiter noch relativ einfach gestaltet, ein faires Vergütungsmodell zu implementieren, stellt sich vor allem bei höher qualifizierten Mitarbeitern mit vielfältigen Aufgabengebieten die Frage, wie die zunehmend wachsenden Ansprüche in ein einheitliches und faires Vergütungssystem übertragen werden können.
Bei der Schwienbacher Gruppe wird aktuell engagiert an der Entwicklung eines zukunftsfähigen und fairen Gehaltsmodelles für alle gearbeitet. Mit der Gegenüberstellung bedarfsorientierte Entlohnungsmodelle und klar leistungsorientierter Modelle leitete Herr Schwienbacher in die allgemeine Diskussionsrunde ein.
Alle Teilnehmer des SYMworking Frühstücks waren sich darüber einig, dass die Mitarbeitermotivation eine entscheidende Rolle bei jedem Vergütungsmodell spielt. Zwar sind rein leistungsbezogene Anreize, beispielsweise über ein Punktesystem, klar messbar und für alle transparent, Unternehmen stehen jedoch immer vor der Herausforderung, dass Mitarbeiter durch ganz unterschiedliche Anreize zur Leistungsbereitschaft motiviert werden. Während manche Mitarbeiter durch nicht-monetäre Anreize deutlich stärker motiviert werden als durch finanzielle Anreize, sind für andere monetäre Anreize so attraktiv, dass sie dafür unter Umständen auch Aufgaben übernehmen, die gar nicht ihren Qualifikationen entsprechen. Diese Erfahrung machen vor allem Unternehmen, die nach dem Motto „eat what you kill“ rein leistungsbezogene Lohnsysteme wie eine Umsatzbeteiligung einsetzen. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass die individuellen Eigenschaften der Mitarbeiter immer in Überlegungen zu geeigneten Lohnmodellen miteinbezogen werden müssen.
Neben der Frage, wie Unternehmen die Zufriedenheit, Motivation und damit auch die Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter steigern können, entspann sich eine lebhafte Diskussion darüber, inwieweit die Ausgestaltung der optimalen Work-Life-Balance überhaupt die Aufgabe von Unternehmen ist und welche Herausforderungen sich aus der Anspruchshaltung der „New Work“-Bewegung ergeben. Gerade im Mittelstand sind arbeitsbezogene Anreize wie eine schnelle Übernahme von Verantwortung und spannende Aufgabenfelder oft reizvoller für Mitarbeiter als vermeintliche Extras wie der vielzitierte Obstkorb in der Küche und der fast schon obligatorische Tischkicker. Zudem überbieten sich Unternehmen inzwischen teilweise mit solchen Zusatzleistungen für Mitarbeiter derart, dass es schwerfällt, eine objektive Entscheidung für einen Arbeitgeber zu ziehen. Lohn- und Anreizmodelle, die vor allem die individuelle Ausgestaltung der Aufgabenstellung und Selbstverantwortlichkeit der Mitarbeiter im Fokus haben, stehen vor einer weiteren Herausforderung: für diese Art des agilen Arbeitens muss auch die entsprechende Einstellung und Qualifikation seitens der Mitarbeiter vorhanden sein, um erfolgreich greifen zu können. Kann der Mitarbeiter mit der geforderten Verantwortung bei der Bearbeitung seiner Aufgaben oder der freien Wahl von Arbeitszeit und -ort nicht umgehen, wird er weder zufrieden und motiviert noch besonders leistungsfähig sein – „er scheitert an seiner eigenen Freiheit“, wie es ein Teilnehmer des SYMworking Frühstücks auf den Punkt brachte.
Wie sich gezeigt hat, bringt ein faires und zukunftsfähiges Gehaltsmodell in der heutigen Zeit besondere Herausforderungen mit sich. Individualität bei der Erstellung von Lohn- und Gehaltsmodellen wird immer wichtiger, gerade weil die Ansprüche von Mitarbeitern an ein faires und attraktives Gehaltsmodell oft sehr weit auseinander liegen.
Das Format der Diskussionsrunde, innerhalb der Schwienbacher Gruppe als Grundlagenarbeit bekannt, kam bei allen Teilnehmern des SYMworking Frühstücks im Hypozentrum Bonn sehr gut an. Nach der offenen und konstruktiven Diskussion zwischen Vertretern aus Mittelstand, Startups und Verbänden wurde die Aussicht auf die künftig jeden ersten Donnerstag im Monat stattfindenden Veranstaltungen von allen sehr begrüßt. Zum nächsten Termin “Startup trifft Mittelstand“ lädt das Hypozentrum unter dem Thema „Missglückte Nachfolge im Unternehmen“ alle interessierten Unternehmer wieder in die Räumlichkeiten am Bonner Bogen ein.
Sie möchten auch teilnehmen? Sichern Sie sich Ihren Platz per E-Mail an mail@hypozentrum.com oder telefonisch unter der 0228 299 752 0. Wir freuen uns auf Sie!